Der Pride Month ist gerade vorbei. Der ideale Zeitpunkt, um daran zu erinnern, dass wir in der Wildling Community Vielfalt feiern – jeden Tag, das ganze Jahr.
Zum Pride Month im Juni feiern und demonstrieren alljährlich Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, um für Sichtbarkeit und Gleichberechtigung der queeren Community zu sorgen. Kurzer Rückblick in die Geschichte: Der Grundstein für die moderne LGBTQIA+-Bürger:innenrechtsbewegung wurde am 28. Juni 1969 in New York gelegt, genauer: im Stonewall Inn, dem größten queeren Club der Stadt in der Christopher Street, wo die Polizei immer wieder gewaltsame Razzien durchführte. In der Nacht zum 28. Juni wehrten sich die queeren Besucher:innen des Clubs und leisteten Widerstand gegen die Polizei – das war der Beginn eines öffentlichen Aufbegehrens der queeren und vor allem der trans* Community, an den seither jährlich mit dem Christopher Street Day und dem Pride Month erinnert wird.
Was haben die Stonewall Riots mit Wildling zu tun?
Eine gerechte Gesellschaft, in der alle Menschen sicher und frei leben und sich entfalten können, das geht uns alle an. Und als Unternehmen sehen wir uns zusätzlich in der Verantwortung, unsere Möglichkeiten zu nutzen. Ein Teil der Wildling Mission ist es, als Organisation einen inklusiven, feministischen, antirassistischen Raum zu schaffen – für Vielfalt, Gerechtigkeit, Vereinbarkeit und faire, sinnstiftende Arbeit.
Unsere Gesellschaft ist unglaublich vielfältig, darum streben wir auch bei Wildling Vielfalt bewusst an, indem wir auf unterschiedliche Lebensumstände eingehen – sowohl bei der Besetzung offener Stellen, als auch im bestehenden Team. Wir sorgen dafür, dass sich alle willkommen fühlen und vor allem mit ihren individuellen Stärken und Fähigkeiten gesehen werden – unabhängig von Alter, Geschlechtsidentität, Herkunft, sexueller Orientierung und anderen Faktoren, auf deren Basis Menschen von der Gesellschaft strukturell diskriminiert werden.
Gemeinsam lernen – voneinander und übereinander
Um unsere Mission zu erfüllen, lernen wir gemeinsam ständig dazu, als Individuen und als Unternehmen. Zum Beispiel in unserer internen Diversity AG, verschiedenen kleinen und großen Workshops und beim „Kaffee für Diversity“, wo das Team regelmäßig ganz unterschiedliche Themen von gendersensibler Sprache bis Kolonialgeschichte bespricht und diskutiert. Indem wir uns austauschen und gegenseitig zuhören lernen wir von- und übereinander, auf welchen Ebenen direkte und strukturelle Diskriminierung stattfinden, welche Vorurteile unseren Alltag prägen und wie wir verantwortungsvoll mit unseren unterschiedlichen Lebenserfahrungen umgehen können.
Foto: Nora Tabel | Wildling Shoes
Statements für die Vielfalt
Für alle, die ihn noch nicht kennen: In unserer Basic Collection gibt es rund ums Jahr den beliebten Tanuki Niji mit kleiner Regenbogenflagge: eine prima Gelegenheit, Flagge zu zeigen. Die Idee zum dahinter ist im Pride Month 2019 entstanden, und kommt vom Community-Mitglied Ulrike. Zur ganzen Geschichte hinter dem Regenbogen-Tanuki gibt’s auch einen Artikel.
Wildlinge sind aus vollster Überzeugung genderneutral: Weil Füße genauso unterschiedlich sind wie Geschmäcker, aber beide haben nichts mit Geschlecht zu tun. Das einzige, worum es geht, ist die Möglichkeit, sich entfalten zu können – das haben Zehen und Menschen gemeinsam.
Ein weiterer wichtiger Wildling Wert: Wir machen den Mund auf und haben keine Angst davor, eine klare Haltung einzunehmen. In diesem Sinne:
Foto: Nora Tabel | Wildling Shoes, Tape Art: Tape That (Adrian Dittert & Stephan Meissner)
Spread the word!
Um über den Pride Month hinaus für Sichtbarkeit zu sorgen, haben wir uns mit dem Künstler:innen-Kollektiv TAPE THAT in Verbindung gesetzt und ein buntes Kunstwerk für den Berliner Showroom entwickelt. Die Farben von der Regenbogenflagge sollte es beinhalten und gleichzeitig an Wildling erinnern (wer hat seine Schuhsohle wiedererkannt?). Den Entstehungprozess haben wir in einem Video festgehalten. Und wir könnten glücklicher nicht sein, über das Ergebnis. Adrian und Stephan von Tape That haben nicht nur geklebt (und zugegeben auch ziemlich geschwitzt, denn pünktlich zum vereinbarten Termin für die Installation war es richtig heiß), sondern auch ein bisschen erzählt, warum ihnen die Idee der Message auch am Herzen liegt: „Für queere Sichtbarkeit zu sorgen finden wir wichtig, weil immer noch viele Vorurteile, Einschränkungen und Ungerechtigkeit gegenüber der queeren Szene weltweit auftreten. Freiheit ist nicht nur für uns als Künstler:innen im Sinne der Kunstfreiheit essenziell. Allgemein ist sie eine der wichtigsten Werte einer modernen Gesellschaft – dazu gehört die Freiheit der sexuellen Orientierung!“, fassen sie zusammen.
Die Schaufenster und auch die Innenräume der Showrooms sollen auch in Zukunft immer wieder ganz unterschiedlichen Kunstschaffenden eine Bühne bieten, um gesehen zu werden, ihre Kunst zeigen zu können. Es bleibt also spannend und wird immer wieder etwas zu entdecken geben.
Neben der temporären Installation am Schaufenster gibt es außerdem noch ein dauerhaftes Upgrade der Showrooms in Berlin, Köln und des Lagerstores in Engelskirchen. Die Flagge am Eingang, die ein klares Zeichen setzen soll, dass Wildling an allen Standorten ein sicherer, diskriminierungsfreier und wertschätzender Raum ist. Weil Bewegung nicht in unseren Füßen endet.
Foto: Nora Tabel | Wildling Shoes
Wofür steht die erweiterte Regenbogenflagge?
Die Regenbogenflagge wurde 1978 von Gilbert Baker gestaltet – als positives Symbol für die queere Community. 2017 wurde sie von Daniel Quasar erweitert: Der Keil mit den Farben Hellblau, Rosa und Weiß für die trans* Community (1999 von Monica Helmes entworfen) und Braun und Schwarz für die BIPoC-Community (Black, Indigenous and People of Color) soll zeigen, dass noch einiges an Fortschritt geschehen muss. Der schwarze Streifen steht gleichzeitig für alle, die mit AIDS und dem dazugehörigen Stigma leben oder daran gestorben sind. 2021 aktualisierte Valentino Vecchietti diese so genannte Process Flag erneut um den lila Kreis auf gelbem Hintergrund: die 2013 von Morgan Carpenter designte Inter*-Flag, die die Inter*-Bewegung und deren Recht auf körperliche und genitale Unversehrtheit symbolisiert.
Foto: Nora Tabel | Wildling Shoes
Füreinander einstehen, Stellung beziehen
Um dafür zu sorgen, dass die Vielfalt der Gesellschaft in allen Bereichen auch nach dem Pride Month weiter sichtbar bleibt und für gleiche Rechte gekämpft wird, ist es wichtig, dass wir zusammenhalten und füreinander einstehen. Beispielsweise, indem vor allem diejenigen, die selbst nicht von einer bestimmten gesellschaftlichen Diskriminierungsform betroffen sind, denjenigen solidarisch zur Seite stehen, die diskriminiert werden – als Verbündete, als Allies.
Wir sind viele! Lasst uns gemeinsam Flagge zeigen, eine klare Stellung beziehen – und die Fülle feiern, die durch unsere Vielfalt entsteht.
Titelfoto: Nora Tabel | Wildling Shoes