Regenerative Nachhaltigkeit als Vision.

Wer auf Perfektion wartet, macht vielleicht nie den ersten Schritt: Deshalb riskieren wir Fehler. Wir scheitern, wir straucheln, wir bewegen uns manchmal auf Holzwegen – aber lieber gehen wir voran. So machen wir vielleicht nicht alles gut, aber trotzdem vieles besser. Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Welt besser und mit größerer Vielfalt zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben. Das heißt schlichtweg, dass wir „mehr“ schaffen wollen – mehr Naturräume, vielfältige Ökosysteme, fruchtbarere Böden.

Wir wollen für ein stabilisiertes Klima und mehr soziale Gerechtigkeit sorgen. Und diese Form von regenerativer Nachhaltigkeit – mit einer gleichrangigen Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Belangen – braucht Menschen, die eine solche Vision tatsächlich verfolgen und verwirklichen wollen.

„Fail, fail again, fail better.“
Samuel Beckett

Die Kraft der Regeneration.

Deshalb legen wir den Fokus in unseren Nachhaltigkeitsbestrebungen auf Regeneration. Denn sie erinnert uns jeden Tag daran, dass wir mit herkömmlichen Geschäftsmodellen unser Ziel nicht erreichen können. Wir benötigen eine Transformation. Ein Modell, das Vielfalt und Komplexität feiert, anerkennt und berücksichtigt. Eines, das den Dreiklang “Restore, Preserve, Enhance” (“Wiederherstellen, Erhalten, Verbessern”) lebt und dadurch echte Veränderungen gegenüber dem Status Quo ermöglicht – sowohl qualitativ als auch quantitativ.

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  • Offenheit.

    Herkömmliche Lieferketten sind von einem Machtgefälle geprägt, in dem auch wir uns bewegen. Um dem entgegenzuwirken, gehen wir in den Austausch und hören zu. 

  • Transparenz.

    Bevor eine Lieferkette nachhaltig sein kann, muss sie transparent sein. Unser Ziel: mit Lieferant:innen arbeiten, bei denen wir den gesamten Prozess verfolgen können.

  • Innovation.

    Echte Innovation muss für uns zu ganzheitlich nachhaltigen Verbesserungen führen, um Klimakrise und soziale Ungerechtigkeit in der heutigen Zeit zu überwinden. 

Echte Partnerschaft beginnt beim Zuhören.

Um einen positiven Impact entlang der Lieferketten zu erzielen, muss sich die Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen, ändern. Der Dialog mit verschiedenen Stakeholdern, insbesondere mit solchen, die traditionell unterrepräsentiert sind, hilft uns, die Herausforderungen der Lieferkette ganzheitlich zu verstehen und gemeinsam neue Ideen für deren Bewältigung zu entwickeln.

Anstatt den traditionellen Top-Down-Ansatz zu wählen, wollen wir mit unseren Partner:innen in Fragen der Nachhaltigkeit zusammenarbeiten. Deshalb haben wir im Januar 2022  die Initiative “Impact Collective" mit unseren Partner:innen in Portugal gestartet. Die Initiative dient als Plattform, um voneinander zu lernen, Gedanken auszutauschen, Herausforderungen zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die allen Beteiligten zugute kommen.

Nordwolle von Rügen.

Bereits seit Jahren statten wir die Winter Wildlinge mit dem Innenfutter unserer Partnerfirma von Rügen aus. Das macht sie nicht nur besonders warm, sondern vor allem transparent. Denn unsere Kollaboration ermöglicht uns seit jeher einen Blick in eine weitgehend transparente Lieferkette – von der Ressourcenernte beim grauwolligen pommerschen Landschaf bis zum Webstuhl in der ältesten Tuchmacherei Deutschlands.

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Baumwolle von Cotonea.

Der konventionelle Baumwollanbau steht in der Kritik wegen des hohen Wasserverbrauchs und den Arbeitsbedingungen in den weiteren Produktionsprozessen. Dennoch bietet Baumwolle gerade für Schuhe ideale Eigenschaften: Es ist ein natürliches Material mit langer Lebensdauer und bei entsprechender Verarbeitung sehr robust. Im Moment wollen und können wir Baumwolle nicht ersetzen. Daher machen wir das Beste draus, indem wir bspw. Single Source Cotton nutzen. Darüber hinaus verarbeiten wir auch recycelte Baumwolle, für die gar nicht erst ein neuer Rohstoff angebaut werden muss.

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Hanf braucht Europa, Europa braucht Hanf.

Hanf ist als Material kaum zu schlagen: Es braucht weniger Wasser im Vergleich zu Baumwolle bei hohem Ertrag, benötigt wenig Pestizide und kann die Bodenqualität je nach Anbaumethode verbessern, da er mehr Nährstoffe abgibt als er verbraucht. Warum also nicht Baumwolle mit seinem hohen Wasserbedarf durch Hanf ersetzen und diesen direkt in Europa anbauen?

Mit der Verteufelung und dem Verbot von Hanf als Droge fand leider die rege Nutzung dieser vielfältigen Pflanze in vielen Teilen der Welt ihr jähes Ende, gerade als der Sprung in die Moderne durch maschinelle Verarbeitung der Fasern begann. Dadurch ging viel Wissen verloren, z.B. um geeignete Anbaumethoden, Züchtungen und Verarbeitungsschritte.

Unsere Herausforderung lautet deshalb: Wir müssen in Europa wieder eine funktionierende Lieferkette für Hanffasern und -textilien aufbauen, die den Ansprüchen an Langlebigkeit und Komfort genügt. Hierfür haben wir uns mit verschiedenen Partnern zusammengetan.

Mit unseren Partnern vom Gut Peetzig testen wir, inwieweit sich das Hanfstroh vom Gut für Wildlinge eignet. Darüber hinaus unterstützen wir die französische Genossenschaft Virgocoop. Sie ist Sammelpunkt für Landwirte, Verarbeiter und Abnehmer und bemüht sich um Partner und Investoren in Maschinen, welche die Hanffasern in möglichst guter, langer und feiner Qualität extrahieren sollen, um sie als lange Fasern zu Garnen zu verarbeiten.

Kurz gesagt zielt Virgocoop darauf ab, alle noch bestehenden Lücken einer europäischen Hanf-Wertschöpfungskette zu schließen.