Nahaufnahme eines Fußes von den Zehen bis zum Knöchel, der einen Wildling Barfußschuh trägt und auf einem Holzboden steht.

Recyclingsohlen und neue Wege

Regenschauer, Schneesturm oder Minusgrade – das Modell Krähe Refoxed ist dafür gemacht, unsere Füße zu schützen, wenn es draußen richtig kalt und nass wird. Die Wolle, die sowohl im Obermaterial als auch im Innenstoff verarbeitet ist, macht Krähe Refoxed zu einem besonders warmen und wasserabweisenden Minimalschuh für den Herbst und Winter. Und auch die Sohle ist aus einem ganz besonderen Material gefertigt: Sie besteht zu 20 Prozent aus Recyclingmaterial, das erstmals aus dem eigenen Produktionskreislauf von Wildling stammt.

Gebrauchte oder in der Produktion nie verwendete Wildling Sohlen werden für Krähe Refoxed verwertet – ein weiterer Schritt hin zur Kreislauffähigkeit. Von der ersten Idee bis zur fertigen Krähe Refoxed Sohle war es ein weiter Weg.

An erster Stelle stand die Frage, ob und wie Sohlen von gebrauchten Schuhen abgelöst werden können? Was vielleicht einfach klingt, hat erst jede Menge Kopfzerbrechen und Tüftelarbeit gekostet – und nach und nach dann zu vielen Aha-Momenten und neuen Lösungen geführt. Verschiedene Tests und Versuche waren notwendig, um zu verstehen, wie gebrauchte Sohlen von den Schuhen entfernt werden können.

Ein Paar Füße in einer Gehbewegung auf einem Holzboden, von hinten bis zu den Waden im Bild

Krähe Refoxed. Foto: Sarah Pabst

Dabei hat sich herausgestellt: Sommersohlen erfordern eine andere Behandlung als Wintersohlen. Die Sohlen auf Winterschuhen sind geklebt. Wenn der Klebstoff durch Hitze reaktiviert wird, lässt sich die Sohle recht leicht und rückstandsfrei abziehen und kann als Recyclingmaterial genutzt werden. Wichtige Impulse hat dabei auch das Repair Center Portugal beigesteuert. Denn dort gibt es beispielsweise die Möglichkeiten und das Know-how, um mit dem Erhitzen und Ablösen zu experimentieren.

Haltbare Sohlen

Bei Wildling Sommerschuhen sind die Sohlen dagegen aufgenäht und lassen sich nicht so leicht und sortenrein von den Textilien lösen. Die Sohle nimmt beim Ablösen immer ein gewisses Maß an Stofffasern mit. Weil sich ein zu hoher Textilanteil im Sohlen-Materialmix eher ungünstig auf die Haltbarkeit auswirken kann, ist eine ausgewogene Dosierung des recycelten Materials entscheidend, um die Qualität und Langlebigkeit der Sohlen zu gewährleisten. Wir haben diesbezüglich umfangreiche Tests durch ein wissenschaftliches Institut durchführen lassen, um sicherzustellen, dass die Sohlen unseren Qualitätsstandards entsprechen.

Auch logistisch mussten wir neue Wege finden: Wieviele Sohlen braucht man eigentlich, damit genügend Recyclingmaterial zusammenkommt? Wer kann das Abtrennen und Zerkleinern von so vielen Sohlen übernehmen und wie bringen wir das Material zurück in den Produktionskreislauf? Antworten auf solche Fragen lassen sich selten alleine lösen.

Zwei Personen tanzen in einer leeren Lagerhalle vor einem großen Fenster auf Holzfußboden.

Foto: Sarah Pabst

Wir hatten das Glück, immer wieder Partner:innen zu finden, die ebenfalls bereit sind, viel Zeit und Engagement ins die Entwicklung neuer Ideen und Verarbeitungsprozesse einzubringen.

Jede Menge Forscher:innengeist war nötig und auch ein langer Atem. Die gesamte Entwicklungszeit von den ersten Versuchen bis zur Fertigung der ersten Krähe Refoxed-Sohlen dauerte mehr als ein Jahr. Und es gibt weiterhin viel zu lernen und zu optimieren. Daher verstehen wir die Krähe Refoxed-Sohle als Pilotprojekt, als kleinen Schritt auf dem langen Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit und regenerativem Wirtschaften.

Titelbild: Sarah Pabst | Wildling Shoes